Französische Sprachpolitik tötet deutschsprachige Minderheiten-Presse
19. Juli 2016
Deutschsprachige Medien in Afrika
19. Juli 2016
Französische Sprachpolitik tötet deutschsprachige Minderheiten-Presse
19. Juli 2016
Deutschsprachige Medien in Afrika
19. Juli 2016
zur Nachrichtenübersicht

Deutsch ist zweithäufigste Muttersprache Brasiliens

Brasilien ist deutscher als man denkt. Bis zu 5 Mio. Brasilianer sind deutschstämmig und bis zu 1,5 Mio. sprechen Deutsch als Muttersprache. Hinzu kommen diejenigen, die es als Fremdsprache lernen. In vielen südlichen Regionen des Landes machen Deutschbrasilianer über 50% der Bevölkerung aus. Berühmte Deutschstämmige sind beispielsweise das Fotomodell Gisele Bündchen, Tennispieler Gustavo Kuerten oder der legendäre Fußballspieler Arthur Friedenreich, der von der FIFA amtlich anerkannte erfolgreichste Torschütze aller Zeiten.

Trotz vieler Einschränkungen für den Deutschunterricht und die deutschsprachigen Medien ist die Kultur der Deutschbrasilianer sehr lebendig. Björn Akstinat, Leiter der Internationalen Medienhilfe (IMH), des Netzwerks der deutschsprachigen Auslandsmedien: „Es gibt über 30 Publikationen und rund 20 Radioprogramnme auf Deutsch.“ Zu den Zeitschriften gehört beispielsweise das Kulturmagazin „Entre Rios“, das in der gleichnamigen Siedlung für donauschwäbische Einwanderer im Bundesstaat Parana herausgegeben wird. Die Herausgeber des Magazins produzieren ebenfalls zwei deutschsprachige Sendungen bei Radio Universitaria Entre Rios. Da ein Großteil der Deutschstämmigen evangelisch ist, veröffentlicht die Evangelisch-Lutherische Kirche mehrere Zeitschriften und Mitteilungsblätter ganz oder teilweise auf Deutsch – so unter anderem die Monatspublikation „O Caminho – Der Weg“ in der Stadt Blumenau. Auch die in ganz Südamerika verbreiteten protestantischen Mennoniten haben in Brasilien mehrere deutschsprachige Gemeinden und Publikationen.

„Es lohnt sich sogar, in Brasilien noch neue deutschsprachige Medienprojekte zu starten. So fehlt zum Beispiel eine Zeitung für deutschsprachige Geschäftsleute, Touristen, Sprachschüler und Germanistik-Studenten“, erklärt Akstinat. Die IMH unterstützt solche Projekte mit Beratern.

Dieser Artikel erschien unter anderem in der deutschsprachigen Zeitung „Namib Times“ aus Namibia:

Namib Times Deutsch ist zweithäufigste Muttersprache Brasiliens Akstinat Internationale Medienhilfe