Die deutsche Insel im Vatikan
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14. April 2022Stendal (IMH) – 1764 erschien das Buch „Geschichte der Kunst des Altertums“ von Johann Joachim Winckelmann. Die Veröffentlichung dieses Werkes gilt als Geburtsstunde der archäologischen Wissenschaft. Winckelmann wurde 1717 in Stendal, einer idyllischen Stadt im Norden von Sachsen-Anhalt, als Sohn eines armen Schusters geboren. Durch harte Arbeit und wohlgesonnene Förderer schaffte er es, in eine einzigartige Position aufzusteigen: Man machte ihn zum Aufseher über alle Altertümer in und um Rom. Seine große Leistung war, in seinen Schriften antike Kunstwerke anhand von Stilmerkmalen zeitlich einzuordnen und Epochen zuzuweisen. Goethe bezeichnete ihn sogar als „neuen Kolumbus“.
Einen großen Aufschwung erlebte die Altertumsforschung durch die ersten Tiefengrabungen des deutschen Kaufmanns, Abenteurers und Wissenschaftlers Heinrich Schliemann im Jahre 1870. Seine spektakulären Entdeckungen im heutigen Nordwesten der Türkei („Troja“, „Schatz des Priamos“) lösten eine regelrechte Ausgrabungswelle aus und machten die Archäologie international populär. Die Arbeit von Winckelmann und Schliemann setzt heute das Deutsche Archäologische Institut (DAI) mit Hauptsitz in Berlin und zig Auslandsvertretungen fort. Es gilt als größte archäologische Forschungseinrichtung der Welt. Mehr über den Vater der Archäologie kann man im Stendaler Winckelmann-Museum oder auf der Internetseite www.winckelmann-gesellschaft.de erfahren.
Quelle: IMH-Nachrichtenagentur/Björn Akstinat