Hape Kerkeling liebt seine Muttersprache
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29. August 2022London (IMH) – 1714 übernahm das Hannoveraner Adelsgeschlecht der Welfen die Macht in Großbritannien. Die ersten deutschstämmigen Könige auf dem britischen Thron konnten kein Englisch. Nach fünf Königen bekam eine noch heute sehr bekannte Frau das Zepter in die Hand: Queen Victoria. Sie regierte länger als alle ihre Vorgänger. Obwohl sie 1819 in London das Licht der Welt erblickte, wurde ihr in ihren ersten Lebensjahren nur Deutsch und kein Wort Englisch beigebracht, denn sowohl ihre Mutter Victoria von Sachsen-Coburg-Saalfeld als auch ihr Kindermädchen Louise Lehzen kamen aus Coburg in Bayern. Queen Victoria, die gleichzeitig auch Prinzessin von Hannover und Herzogin von Braunschweig und Lüneburg war, starb in den Armen des deutschen Kaisers Wilhelm II., ihres ersten Enkelkindes. Victorias Tochter heiratete den deutschen Kaiser Friedrich III., den Vater von Wilhelm II.
Königin Victorias Herkunft ist Thema eines in England berühmten Sketches in der BBC-Serie „Blackadder Goes Forth“, in dem ein britischer General einen Soldaten namens Darling verhört, den er im Verdacht hat, ein deutscher Spion zu sein. Darling will sich verteidigen: „Ich bin so britisch wie Queen Victoria!“ Daraufhin der General: „Also ist Ihr Vater ein Deutscher, Sie selbst sind ein halber Deutscher und Sie haben einen Deutschen geheiratet!“
Victorias deutscher Ehemann, Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha, machte nicht nur den deutschen Weihnachtsbaum im gesamten Königreich populär, sondern sang auch aus voller Brust Weihnachtslieder auf Deutsch. Eine weihnachtliche Sitte aus der alten Heimat hat sich bei den „Royals“ bis heute gehalten: Die britische Königsfamilie beschenkt sich an Weihnachten – wie in den meisten Haushalten Deutschlands üblich – bereits am 24. Dezember und nicht erst am 25. Dezember wie ihre englischen Landsleute.
Noch im 20. Jahrhundert bezeichnete König Edward VIII. das Deutsche als seine Muttersprache und Prinzessin Diana nannte ihre angeheiratete Verwandtschaft im Buckingham-Palast „meine deutsche Familie“.
Quelle für Text und Bild: Nachrichenagentur der Internationalen Medienhilfe (IMH)