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9. November 2015„Deutsche“ Inseln im Atlantik
19. Februar 2016London (IMH) – Deutsch gehört zu den zehn meistgesprochenen und den vier meistgelernten Sprachen weltweit. Neben den rund 100 Mio. Einwohnern der deutschsprachigen Länder Europas leben in weiteren Staaten rund um den Globus noch einmal etwa ebenso viele Menschen mit Deutschkenntnissen. Die internationale Bedeutung der eigenen Sprache ist vielen deutschen Unternehmen noch gar nicht bewusst. Im Ausland jedoch nutzen zahlreiche Firmen die internationale Verbreitung der Sprache Goethes und setzen auf deutschsprachige Namen und Bezeichnungen. Ein prominentes Beispiel ist der italienische Süßwarenkonzern Ferrero. Seine „Kinder“-Schokolade und seine „Kinder“-Überraschungseier heißen nicht nur in Deutschland so, sondern werden weltweit unter der Marke „Kinder“ vertrieben. In Estland gibt es eine besondere Häufung deutschsprachiger Firmen- und Produktnamen: Für seine Baumarkt-Kette hat sich ein estnischer Unternehmer beispielsweise den Namen „Bauhof“ ausgedacht (www.bauhof.ee). Die größte estnische Kräuter- und Gemüsefirma heißt „Grüne Fee“ (www.grynefee.ee) und eine der bedeutendsten Kaffeehaus-Ketten des baltischen Staates nennt sich „Kehrwieder“ (www.kohvik.ee). An der Ostsee scheint das Deutsche generell hoch im Kurs zu stehen: Im zu Russland gehörenden Königsberger Gebiet hat sich jüngst eine Bäckerei-Kette die passende Firmierung „Königsbäcker“ zugelegt. Aber auch in Übersee geht der Trend weg vom Englischen: In Chile wirbt eine Brauerei mit dem Spruch „Das gute Bier!“. In Brasilien heißt eine Brauerei „Eisenbahn“. Bei Biermarken sind deutsche Namen besonders beliebt, um eine Assoziation zur führenden Brau-Nation Deutschland herzustellen. So kommt beispielsweise aus der Tschechischen Republik seit 1842 das „Pilsener Urquell“ und aus Frankreich stammt das „Kanterbräu“. Gerade in Großbritannien würde man deutsche Namen nicht vermuten, aber dort sind sie stark in Mode: Eine große Schuh-Ladenkette heißt einfach „Schuh“ (www.schuh.co.uk), eine weit verbreitete Reisezeitschrift hat den Titel „Wanderlust“ (www.wanderlust.co.uk) und ein Philosophie- und Kulturmagazin nannte sich „Bedeutung“. Der Herausgeber von „Bedeutung“ erklärte zur Namenswahl: „Der deutsche Titel ist ästhetischer.“ Auch auf dem australischen Pressemarkt gibt es Erstaunliches: dort erscheint ein großes englischsprachiges Sportmagazin mit dem deutschsprachigen Namen „Blitz“ (www.blitzpublications.com.au). Den gleichen Namen trägt ein TV-Sportkanal in Südafrika. Im fernen Osten liebt man deutsche Bezeichnungen, weil sie mit guter deutscher Qualität gleichgesetzt werden. Deshalb hat zum Beispiel der chinesische Autohersteller Jiangling seinen Geländewagen „Landwind“ genannt.
Quelle: Nachrichtenagentur der Internationalen Medienhilfe (IMH), Autor: Björn Akstinat
Dieser Artikel erschien unter anderem im US-amerikanischen Magazin „German World“.